Seit sehr vielen Jahren hatte ich mit den Selbsthilfegruppen zu tun, die sich zum Thema Angst und Panik-Attacken gefunden hatten, Vereine und Netzwerke waren dabei, die auch mit Theater-Methoden die eigenen Situationen darstellen und meistern wollten, nach draussen tragen, wie es ihnen geht.
Die Arbeit war für mich immer besonders interessant:
Besonders vorsichtig gestartet, um niemand zu verschrecken, kamen manchmal ganz locker die härtesten Themen, manchmal ganz zögernd die kleinsten Befürchtungen: Von aussen ist die Bedeutung nicht abzuschätzen.
Besonders hartnäckig sind Themen, die von den Betroffenen gar nicht verstanden werden, in vielen Fällen auch von aussen aufgedrängt sind: Von unausgesprochenen Erlebnissen und Befürchtungen der Eltern, der Familiengeschichte, die über Generationen weitergegeben werden.
Kriegskinder und Kriegsenkel, Nachkriegskinder sind jetzt Arbeitsthemen vieler TherapeutInnen, die solche Phänomene bemerken, und in der Altenpflege ist die Reaktion oft noch ein Schlafmittel oder Beruhigungsmittel mehr, statt die Situation ins Gespräch zu holen:
Dabei hätten etliche der Pflegenden durchaus eigene Erfahrungen, die sie austauschen könnten, aber die Befürchtung einer zu großen Vertiefung steht im Vordergrund, dagegen wäre eine schlichte Anerkennung: „Es waren schwere Zeiten, Sie haben sie überlebt!“ oft schon genug.
Theater-Methoden in der Altenpflege können alle die kleinen Fähigkeiten in den Fokus nehmen: Was eine Berührung, ein sanftes Klopfen, eine feste Umarmung bewirken, wie eine Person in ihre innere Ruhe zurück begleitet wird – und wie wir es uns selbst wünschen würden.
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Die Arbeit am Trauma braucht natürlich fundierte Ausbildung, aber ein alltäglicher Umgang ist die Grundlage aller pflegenden und sozialen Berufe. Noch wollen die reaktionären Behörden-Mitarbeitende und Forensik depressive Menschen erziehen, zwingen, ohne zu begreifen, dass diese schon mit sich selbst überfordert sind. Überdrüssig.
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