Armageddon ist die biblisch vorausgesagte letzte Schlacht vor dem tausendjährigen Reich des Friedens. Bibeltreue amerikanische Rüstungsproduzenten und islamische Sharia-Gläubige treffen sich … zur letzten Schlacht. Bei Euphrat und Tigris hat Gott dafür wertvolles Erdöl in den Boden gelagert. Alle spielen mit.
Die Sklaverei kehrt auf allen Ebenen zurück, und sie braucht nicht zwingend den Rassismus dafür, kann ihn aber günstig nutzen: In der Olivenernte auf Sizilien und in der Unterscheidung der Geflüchteten in unseren „Unterkünften“ und Lagern, in unseren sozialpädagogischen Behandlungen und bürokratischen Verwaltungen.
„Freiwillige“ Sklaven auch die Billiglohn-Mitarbeitenden, die in allen Ebenen die Geschäfte der Konzerne ins unermessliche steigern, Betrug und Korruption von Autoproduktion bis Fußball wird zum alltäglichen Unterhaltungsgeschäft.
„Ehrenamtliche“ versuchen noch, die Unterbringung der Geflüchteten etwas menschenwürdiger zu gestalten, während die erschreckten Gartenzwerg- und Häuschenbesitzer mit den Polizisten die Unterkünfte kritisch beäugen.
Bei alle dem bleibt jede Vernunft auf der Strecke, das große letzte Spiel wird von allen irrsinnigen Regierungen mit gefeiert, die nach dem Motto: „Wer einen Hammer hat, sieht überall etwas zum Nageln“ ihre diversen Überwachungs- und Waffensysteme in Stellung bringen.
Jegliche Intelligenz und Aufklärung bleibt auf der Strecke, wenn die biblischen Schlachten um’s Erdöl toben: Dass die Kämpfe in die Städte getragen werden, könnte auch zur EU-Aufrüstungs- und Bürgerkrieg-Übung gehören. NATO-Übungen als Vorbereitung der jeweiligen Anschläge, in denen originale „Helden“ nach Plan aus dem Ruder laufen? Sicher nur eine dumme Theorie …
Chaos gegen den Terror
nannte Pier Paolo Pasolini seine Rubrik in der Tageszeitung, und es scheint, wir hätten alle zusammen die instinktive Reaktion gegen den tumben Militarismus, der uns aus allen Ecken her bedrohen will. Die Grünen sind wieder – wie alle „vernünftigen Kräfte“ für einen guten Krieg gegen die IS(IS), die auch von den USA und Saudis ausgerüstet werden: Verrückter hatten wir noch nie die Konstellationen, allen noch einmal Waffen zu verkaufen, auch über alle befreundeten Menschenschlächter und Fußballspieler.
Noch mal in der Bibel nachschauen, wie lang Armageddon gehen soll:
Die auch „Bibelforscher“ genannten „Zeugen Jehovas“ wissen zwar den Anbruch des Reiches Christi mit Oktober 1914 (nach zwei Monaten Krieg gegen Frankreich?), geben aber keine genauere Dauer an, wie auch der Zeitpunkt als äußerst geheim beschreiben ist: Die Koran-Jünger der Scharia-Gläubigen scheinen durch ihre Taten näher dran zu sein.
System-Theoretiker glauben ja an ein gemeinschaftliches Erwachen der Einsicht, wie wir es seit dem Musical „Hair“ und dem Zeitalter des Wassermann seit ca 1968 erhoffen, den Vietnam-Krieg zu beenden und jetzt zu feiern … aber muss diese allgemeine Verdummung zum Fuß(ball)volk bis in die Radio-Tagesnachrichten dazu noch ertragen werden?
Die letzte Schlacht gewinnen wir?
Wenn sich der Veganismus weiter so unter den jungen Leuten ausbreitet, was ich angesichts mancher Mensa-Qualitäten immer mehr verstehe, brauchen wir immer weniger Schlacht, und kämpfen mag so wie so keiner mehr, sogar in Krisenherden wird uns „dienen“ empfohlen.
Aber Zukunft wächst aus all den Dienstleistungen und deren Verweigerungen auch nicht: Alles treibt etwas lustlos vor sich hin, das Sitzen in Straßencafès wird schon als Lebensstil gefeiert, der zu verteidigen ist. Nun werden wir eher wieder an Glühweinständen abgefüllt, ob wir mit trinken oder nicht: Der Dunst ist für alle da.
Vor hundert Jahren
war auch grade noch zweiter Kriegswinter, und Victor Klemperer hat mich heute bei der Lektüre seiner Berichte und Tagebuch-Aufzeichnungen 1918 aus München schwer enttäuscht:
Weil ich seine feinsinnige Wahrnehmung der Sprache des 3. Reiches in „LTI – Lingua Tertii Imperii“ sehr schätzte, erwartete ich entsprechend kluge Einschätzungen seiner Münchner Berichte an die Leipziger Zeitung, die aber doch sehr simpel feullitonistisch daherkommen, und als „deutscher Protestant“, der er als national denkender konvertierter Jude geworden war, von dem sich Lydia Rabinovich rabiat distanzierte.
Die Schwester der im Knast Selbst-gemordeten Sonja Lerch, mit deren Mann, der sich von ihr distanziert hatte, Klemperer an der Hochschule zusammen arbeitete und gesellschaftlich verkehrte, war mit Kurt Eisner führend in den Agitationen und den Organisationen der Rüstungsarbeiter-Streiks, die beide Anfang 1918 ins Gefängnis gebracht hatten. Aber davon steht nichts in den Aufzeichnungen …
… die aber eine national-bürgerliche Sicht wieder spiegeln, die schon nach einem starken Mann „nach Hofmann“ aus der damals Bamberger bayrischen Regierung sucht: Hitler war noch nicht von der Thule-Gesellschaft aufgebaut, Epp wird als „mit goldenem Löwenkopf auf schwarzer Raute“ beinahe verehrt:
Die Morde der Weißen und der „Standgerichte“ werden heruntergespielt, als logische Reaktion auf die „Geiselmorde“ hingestellt: Da ist Philipp Loewenfeld als Anwalt und Mehrheitssozialist sehr viel korrekter:
Rechtsfragen um die letzte Jahrhundertwende
Gibt’s für 8 Euro in der Landeszentrale für politische Bildung, und vom langweilig wirkenden Titel nicht abschrecken lassen:
Recht und Politik in Bayern zwischen Prinzregentenzeit und Nationalsozialismus
Die Erinnerungen von Philipp Loewenfeld, Verfasser der ersten Verfassung des Freistaat Bayern im Auftrag Kurt Eisners, in gut 700 Seiten mit Kommentaren und weiteren Quellen versehen, lesen sich hervorragend und geben einen anschaulichen Blick auf das Leben des jüdischen Rechtsanwaltes und Honorarprofessor für Recht, der sich in der vor-Revolutionszeit schon zu sozialwissenschaftlichen Fragen organisierte.
Seine oft beißenden Beschreibungen, auch mitten aus dem politischen Geschehen, und alleine seine bitteren Erwägungen, der SPD beizutreten, klingen absolut aktuell, er kann die Rolle und Sicht der Sozialdemokratie in jenen und heutigen Jahren reflektieren helfen … Hg. von Peter Landau und Rolf Rieß, vorgestellt vom Archiv der Münchner Arbeiterbewegung
Politische Prozesse als Ringvorlesung
gibt es – organisiert von republikanischen Juristen und demokratischen Strafverteidigern – am 14.1. um 20 h wieder im EineWeltHaus München, wo es dann mehr um die RAF-Prozesse und den unlauteren Methoden gegen die Strafverteidiger gehen soll …
… aber welche politischen Prozesse erleben wir?
Immer mehr Chaos und unsinnige Sicherheits-Vorkehrungen, während die „islamistischen Kämpfenden“ mit offenen Mails, SMS und Medien unsere Regierungen verhöhnen, die ihre Dienste leisten: Waffen für mehr Kriege, denn:
Wer einen Hammer hat, für den ist jedes Problem ein Nagel!
Mehr Waffen für mehr Frieden, das verstehen wir doch seit wie viel Jahren religionsgehetzte Kriegen in Europa? Ein 30jähriger Krieg endete erschöpft in Pest und mit ausgestorbenen Dörfern.
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