Ort und Verdrängung Von der mühevollen Rückeroberung historisch kontaminierter Räume
Vortrag von Siegfried Benker
Dienstag, 23. Juni 2015, 19.00 Uhr
Die Landeshauptstadt München hat nach dem Zweiten Weltkrieg ihre Innenstadt weitgehend wieder so aufgebaut wie vor dem Krieg. Damit wurde der Zivilisationsbruch, dessen Folgen sich konkret in einer weitgehend zerstörten Innenstadt zeigten, aus dem architektonischen Gedächtnis der Stadt entfernt.
Gemessen an der Rolle der ehemaligen „Hauptstadt der Bewegung“ in der NS-Zeit wurde nur verschämt erinnert und gerne verdrängt. Dies hat sich erst mit der Diskussion und Errichtung des NS-Dokumentationszentrums und der „Neuen Formen des Erinnerns und Gedenkens“ sowie der Neugestaltung des Platzes der Opfer des Nationalsozialismus geändert.
Der Vortrag stellt Beispiele vor, die den Umgang Münchens mit seiner Geschichte und den allmählichen Wandel zu einer aktiveren Erinnerungskultur nachzeichnen. Er wird auch auf eher unbekannte Beispiele eingehen und einen Bogen von der Erinnerungskultur nach dem Ersten Weltkrieg bis zu aktuellen Gedenkorten schlagen.
Siegfried Benker, geboren 1957, ist Sozialpädagoge und war von 1993 bis 2013 Mitglied des Stadtrats in München und von 1996 bis 2012 Fraktionsvorsitzender der Grünen. Seit 2013 ist Benker Geschäftsführer der städtischen MünchenStift GmbH.
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