Der Erste hat im Assessment-Center den Sprachtest mit einer Vier minus vermasselt und somit die zwingende Einstellungsvoraussetzung „gute Englisch-Kenntnisse“ gerissen. Den Job bekam er trotzdem. Der Zweite schaffte eine Drei bis Vier in Englisch und hatte im Vorauswahlverfahren unter 470 Bewerbern eher durchschnittlich abgeschnitten er wurde eingestellt. Eine Dritte kam in Englisch auf ein Ausreichend, ihre Punktzahl im Vorauswahlverfahren war eher bescheiden. Auch sie ist jetzt dabei. Die Bewerberin konnte ihre mäßige Eignung auf eine Art ausgleichen, die den Entscheidern im Bundesministerium des Innern (BMI) offenbar besonders gottgefällig erschien: Als Pfarrgemeinderatsvorsitzende hatte sie die katholische Hochschulgruppe Bonn im Glauben gestärkt. Mit dieser Erfahrung könnte sie nun einer anderen katholischen Gruppe vorsitzen, einer Gemeinde, deren Mitgliederzahl ebenso rasch wächst wie ihr Einfluss: der katholischen Gruppe im Hause von Minister Hans-Peter Friedrich (CSU).
Laut Artikel 33 Absatz 2 des Grundgesetzes erfolgt die Personalauswahl bei allen öffentlichen Ämtern allein nach „Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung“. Beim jüngsten Auswahlverfahren des Innenministeriums mit insgesamt 24 zu besetzenden Juristenstellen das größte seit der Wende scheinen zwei andere Kriterien eine mindestens ebenso wichtige Rolle gespielt zu haben: die Nähe zu CDU/CSU und die Nähe zu Gott. Schaut man sich das Querschnittsprofil der Eingestellten an, so fällt auf: Mit Parteibuch und Bibel kommt man leichter ins BMI als ohne.
Wo hättest du diesen Artikel vermutet? Nein, es ist kein gottloses Linken-Blatt, es ist www.zeit.de/2013/22/bundesinnenministerium-kulturwandel/seite-1 Dort geht es ausführlich weiter. Am Ende der „geistig moralischen Wende“ des Herrn Kohl, dessen Ehrenwort nur den Parteifreunden galt, dessen Schwur auf die Bundesrepublik so hohl war wie das seine Enkelin Angela, der Banken- und Rüstungsfreundin …
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