Bayern errichtet seit einigen Monaten neue Konzentrations-Lager, „natürlich“ nur für Geflüchtete, denn damals waren die Lager ja auch nur für Arbeitsscheue und Kommunisten. Die Leute der SPD durften oft schon nach 3 Monaten wieder nach Hause, die Schwulen, Juden und Fremdarbeiter kamen erst später dazu. Geflüchtete sollen bis zu zwei Jahren dort verwahrt werden, was eine heftige Aufgabenstellung für die finanziell aufgerüsteten Sicherheitskräfte werden dürfte.
Nun stehen die Konzentrations-Lager sogar im Papier der Sondierungsgespräche, natürlich mit anderem Namen: AnKer-Zentren sollten es je gerade nicht sein, denn alle Verankerungen mit der Bevölkerung und Aufklärung über die Rechte soll es dort nicht mehr geben: Kein Kontakt!
Die Politik des Innenministeriums über die Landratsämter, für viele Geflüchtete keine Ausbildungs- und Arbeitserlaubnis mehr zu erteilen, schaffte jetzt schon Unruhe in den Helferkreisen und in der Presse.
Konzentrations-Lager in Bayern
Dachau war die „Mutter der KL“, nun hat es es eine neue Form gefunden, und auch Österreich denkt schon an „Konzentrationen“: Lernen von Ungarn? Bei Manching steht schon eines: Abschiebe-Lager sollen die Geflüchteten vor Bevölkerungs-Kontakt schützen, der sie beraten und zu ihren Rechten informieren könnte.
Die „Konservative Revolution“ ist eine historische Floskel, die in die 1920er Jahre zurück geht:
Die AfD rechts überholen und sich in die reaktionäre Restauration nach dem Ende der Monarchie und der Niederschlagung der Räterepublik zurück wünschen, um den Faschismus zu stützen? Ein Wort wie „Zwergen-Aufstand“ spricht von Demokratie-Verständnis der fetten Macker, der rüpelhaften Groß-Sprecher, auf die viele sich schwach Fühlende, hereinfallen, weil sie nicht die Kraft der Selbst-Organisation gelernt haben.
Menschenrechte?
Aus den Bürgerrechts-Bewegungen in den USA und dem Kampf gegen den Vietnam-Krieg und die Fortführung des Kolonialismus in den südamerikanischen Staaten wuchs eine breite Studenten- und Künstlerbewegung, als Hippies und Gammler abgetan, eine Wieder-Auferstehung der Lebensreformer, ausgewanderte Nature-Boys und Pazisfisten, wache Literaten wie Alen Ginsberg, Paul Goodman, Patti Smith, Wandervogel-Nachkommen …
… und findet ein Echo in Feminismus, De-Kolonialisierung, in der Unfähigkeit des Staatsfunks, das Wort Kapitalismus-Gegner auszusprechen: Globalisierungs-Kritiker klingt inkompetenter.
Bayrischer Rassismus
Die sich selbst feiernden Krawatten-Fronten sind sich mit Orban einig, dass sie selbst was besseres wären: Die aufgebaute Fremden-Angst wirkt für das Wachstum der AfD, die „Terror-Abwehr“ radikalisiert die betroffenen Jugendlichen, die den Lügenkram hinter „Krieg dem Rauschgift“ auch längst begriffen haben: Verfolgung der Menschen mit Einstellungen, die nicht zur aufgehübschten Guttenberg-Jugend passen: Das Unternehmens-Netzwerk der reaktionären Rüpel um Söder.
Konservativ war die hierarchisch denkende Kirche
die in der Tradition ihres Königs von Gottes Gnaden ihre Privilegien verteidigte und im Faschismus als Schweige-Geld garantiert bekam. Kardinal Faulhabers Hirtenbriefe ätzten den antisemitischen Anti-Bolschewismus bis in die letzte Dorfkirche des Landes, trieb die Frauen mit Eifer in die Wahllokale, um gegen die Räte-Gremien zu hetzen.
Werden wache Kirchen-Leute jetzt aufklären, oder wieder versuchen, sich neutral zu halten, wie viele Leute aus den Kirchen zeigen jetzt Rückgrat? Mehr als sechs offene (selige) Nazi-Gegner in München?
Reaktionäre Justiz der Ordnungszelle Bayern
Die Richter haben sich im Postfaschismus sofort selbst frei gesprochen, der einzige Ankläger, Fritz Bauer in Frankfurt, wurde entsprechend gehindert, weiter aufzuklären und zu verfolgen, so dass der Auschwitz-Prozess nur mühsam zustande kam, wie es schon einmal verhindert wurde, die rechten Morde aufzuklären:
Die Reste des Polizei-Staates wirken über die weisungs-gebundene Staatsanwaltschaft bis in die Gerichte:
Emil Julius Gumbel
Nach dem Abitur 1910 am Wilhelmsgymnasium München[4] studierte Gumbel in München Nationalökonomie und promovierte am 28. Juli 1914 zum Dr. oec. publ. mit der Arbeit Über die Interpolation des Bevölkerungszustandes. Wenige Tage später meldete er sich als Kriegsfreiwilliger, doch die reale Erfahrung des Krieges machte ihn bald zum Pazifisten. Unter einem Vorwand ließ sich Gumbel im Frühjahr 1915 vom Kriegsdienst freistellen. Im Herbst 1915 trat er dem pazifistischen Bund Neues Vaterland bei, der sich 1922 in Deutsche Liga für Menschenrechte umbenannte. Bis zum Kriegsende arbeitete er bei der Flugzeugmeisterei am Flugplatz Johannisthal, danach, unterstützt durch Georg Graf von Arco vom Bund Neues Vaterland, bei Telefunken. Nebenbei betätigte er sich politisch. Er war 1917 der USPD beigetreten, mit deren (nach einer ersten Abspaltung des linken Flügels im Jahr 1920) verbliebener Mehrheit er 1922 in die SPD wechselte.[5] Vor allem aber betätigte er sich parteipolitisch relativ unabhängig als Pazifist auch auf internationaler Ebene.
Zu seinem großen Thema wurden die zahlreichen politischen Morde in den Wirren der Nachkriegszeit seit der Novemberrevolution.
Vier Jahre politischer Mord ist nun auch im Netz zu lesen
Gegenbewegungen
Zum Thema Menschenrechte
hatten im Dezember noch etliche Gruppen in München im NS-Doku-Zentrum die Eröffnung vieler dezentraler Veranstaltungen begonnen: Von amnesty international bis zum Netzwerk Gemeinsinn und zu Queerelations …
Dazwischen entstand ein bayrisches Netz von Helferkreisen und Initiativen, wie gemeinsam-fuer-menschenrechte-und-demokratie.de, und Kademos, und
mut-bayern
will eine neue Partei aufbauen, vielleicht in Zusammenarbeit mit der bundesweiten Demokratie in Bewegung DiB
Zur Rätezeit vor 100 Jahren,
dem Kriegsende und dem Ende von militaristischer Adels-Herrschaft und zur Rolle der SPD aktuell informiert:
Simon Schaupp: Der kurze Frühling der Räterepublik
Ein Tagebuch der bayerischen Revolution
ISBN 978-3-89771-248-5 frisch ausgeliefert, 304 Seiten, hochwertige Klappenbroschur, knapp 20.-
Vor hundert Jahren gelang einem behäbigen Völkchen am Rande der Alpen eine der wenigen erfolgreichen Revolutionen Deutschlands. Das Tagebuch der Bayerischen Räterepublik rekonstruiert das Geschehen anhand der Erlebnisse dreier revolutionärer Persönlichkeiten: Dem Anarchisten Erich Mühsam (Revolutionärer Arbeiterrat), der Kommunistin Hilde Kramer (KPD) und dem radikalen Sozialisten Ernst Toller (USPD).
Das Buch hebt sich in mehrerlei Hinsicht von der bisher zur Bayerischen Räterepublik erschienenen Literatur ab. Konzipiert als politische Dreierbiographie liefert es einen persönlichen Einblick in die Hoffnungen, Strategien und Fehlschläge der bayerischen Revolution. So gelingt es, den aktuellen Stand der Forschung mit einer packenden Erzählung zu vereinen. Systematisch räumt das Buch mit dem weit verbreiteten Mythos auf, es habe sich bei der Räterepublik hauptsächlich um die Phantasie einer Handvoll Literaten gehandelt.
Dagegen wird das massenhafte Engagement der bayerischen Bevölkerung ins Zentrum gerückt. Gleichzeitig wird der bereits in der gängigen Bezeichnung »Münchner Räterepublik« implizierten Behauptung, die Revolution sei nur auf die Landeshauptstadt beschränkt gewesen, eine Darstellung der Räterepublik im bayerischen ›Hinterland‹ entgegengestellt.
www.unrast-verlag.de/vorankuendigungen/der-kurze-fruehling-der-raeterepublik-detail
Einen Fehler hab ich allerdings gefunden, lieber Simon: Die erste Versammlung der Arbeiter- Bauern- und Soldatenräte war im Mathäser, wo riesige Bierhallen zwischen Theresienwiese, Hauptbahnhof und dem damaligen Landtag in der Prannerstraße standen. Mehr dazu auf raete-muenchen.de und raeterepublik@diasp.eu
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