Die Geschichte muss neu erzählt werden, weil die alten Bücher und Quellen andere Interessen hatten:
Die Räterepublik in München geht wieder in ihre blutige Phase, und wir erleben die Niederschlagung der Ideen von Demokratie und Gemeinschaftlichkeit durch eine Mischung aus antisemitischen und kirchlichen Hetzern und der Mehrheits-SPD, gestützt von einem 500 Millionen schweren Anti-Bolschewisten-Fonds der kriegs-gestärkten Arbeitgeber, Banken und Rüstungsindustrie.
Was ist Demokratie?
Über hundert Jahre wurden die Erzählungen von den Nazis und in der Postfaschismus-Zeit von den Biederbürgern der jungen Bundesrepublik als Propaganda „gegen die Russen“ weiter benutzt.
Die Fischer-Kontroverse brachte 1966 ff den ersten Streit unter Historikern, die – wie alle unsere Geschichtsbücher, und die Schulbücher wohl bis heute – von einer unglücklichen Verkettung von Beistandspakten, Ereignissen und Verträgen sprachen, die vom Attentat in Serbien bis zur Mobilmachung wirkten. http://eineweltnetz.org/geschichtsarbeit/
Die frühere Hetze der Kirchen hält in der Provinz noch an:
Die Erinnerung an die Gnadenbildflucht in Altötting am 31.Mai wird wieder die alten Kamellen über die Angst vor den Spartakisten herunterbeten, als wären sie unberechenbare Marsmenschen gewesen, weil die Feindlichkeit bis heute die Gehirne beherrscht.
Die Beteiligten „Historiker*innen bemerken meist gar nicht, welche Vorurteile und Gesellschaftsbilder sie nachplappern.
Allein die Situation der Revolution, dass eine Gruppierung die Macht über die Soldaten in demokratischer Weise übernimmt, so dass der König, in der Angst vor dem Schicksal der Zarenfamilie, die Monate vorher ermordet worden war, geflohen ist … unfähig, zwischen alter Bürokratie und parlamentarisch-taktischer sozialdemokritischer Partei und deren Flügeln und Kritikern die eigene Situation einzuschätzen.
Der Hauskaplan, Kardinal Faulhaber, war wiederum von der Flucht des Königs überrascht, „wie über den Kopf geschlagen“: Sein Ober-Haupt war weg …
… und er selbst war noch umgeben von seinen adeligen Verehrer*innen, konservativen Reichen und antisemitischen Hetzern, oberen Militaristen …
Wie kann da eine demokratische Zusammenarbeit in den Kommunen und Kreisen entstehen, wenn die Vorurteile über 100 Jahre weiter verbreitet werden?
Das Gedenken der Opfer und Vorgänge kann ein Anfang der Würdigung sein, auch wenn die Aufmerksamkeit nur die Fachkreise erreicht:
Die Wirksamkeit bis in die Schulen und Hochschulen steht noch aus 
Die bestimmte Negation des schlechten Bestehenden hingegen bezieht sich auf jenes Ausmaß an Gegenteil, das unter den bestehenden historischen und strukturellen Rahmenbedingungen eine Chance hätte, authentisch, erkämpfbar, verwirklichbar zu werden. Daraus resultiert jene notwendige Gratwanderung von Subkulturen zwischen Anpassung und Absturz, die denn auch die Alternative Ökonomie kennzeichnen sollte.
Vielleicht ist diese Theorie leichter zu formulieren, wenn man sich McLuhans vierwertige Dialektik hernimmt. In seiner Theorie ist eine Gesellschaft oder Produktionsweise durch ein Medium charakterisiert, und jedes Medium hat vier fundamentale Eigenschaften durch das es unseren subjektiven Weltbezug und die objektive Qualität von Welt verändert.
- es reaktiviert ein älteres Medium (retrieval)
- es verstärkt etwas
- es verdrängt etwas (obsolencense)
- es akkumuliert ein Bedürfnis nach Umschlag (reversal)
die bestimmte Negation entwächst aus all diesen Möglichkeiten:
- sie hat immer schon eine Tradition, ein Vorbild, eine Form
- sie ist in Korrespondenz mit einer Kraft, einem Substrat (einer neuen Produktionsweise)
- sie schöpft diese Kraft aus dem verdrängten
- und aus den vom Vorgängigen medium geschaffenen Möglichkeiten.
das erscheint mir fast noch lustiger als der Herr Hegel. schreibt FranzNahrada zu Rolf Schwendter
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