30 jahre taub
Die Filme gibt es schon lange, die uns ankündigen, dass die Welt sich ändern wird, dass Millionen Klima-Flüchtlinge kommen, doch die Nachricht wurde zur verinnerlichten Angst, die wie ein Alptraum abgewehrt wurde. Entsprechend alle Nachrichten, die von UNO und Flüchtlingslagern berichteten, weit weg, das Leiden der Armen.
Das Muster der Verdrängung frisst sich fest, und unser Muster der Stellvertreter-Regierung lässt alle Verantwortung abweisen, dafür stimmen wir auch ihrer Korruption fast klaglos zu. Die diffusen Ängste und schlechten Träume machen uns zu kranken Kindern, die nicht reagieren können.
Überraschung!
Diesen Sommer hatten wir in München auch schon sechs Wochen Dürre, die manche Bäume vertrocknen ließ: Als der erste Regen fiel, war sie schnell vergessen, wir glauben längst, auch ohne „schlechtes Wetter“ leben zu können, weil ja alle Waren aus anderen Ländern kommen, hier nur ein paar Massentier-Ställe in kleinen Ortschaften stinken, ein paar letzte Kühe die Weiden zieren, „Biodiesel“ aus dem brasilianischen Regenwald für unsere ewigen wichtigen Autofahrten.
Schleppersprüche
Die auf allen GEZ-Sendern gleich lautenden Berichte der NATO-Kriegsführung in der Ukraine zwischen Fußball-Korruption und Diesel-Schummel-Software: Als wären irgendwelche Bootsbesitzer an den Toten im Mittelmeer schuld, und nicht die abgeriegelten Grenzen, für die sich unsere Unmenschen von Polit-Herren selbst loben: Sie wissen, wofür sie arbeiten:
Waffenhändler
Diese Menschenfreunde produzieren seit dem 3. Reich mit kleiner Unterbrechung die besten Waffen der Welt, begehrt an allen Fronten. Dafür konnten wir uns hierzulande „Frieden“ singen, wie uns Heinrich Böll schon „Nicht nur zur Weihnachtszeit“ geschrieben hatte. Der Kalte Krieg war immer der eine Vorwand, die Geschäfte in aller Welt sind die letzten einträglichen, die jetzt unsere Altersvorsorge und Exportrekorde sichern. Die rollende schwarze Null als beliebtester Politiker, schon mal ein paar Scheine und ihre Herkunft vergessend …
… und unsere NATO-Oberkommandeure glauben, die große letzte Schlacht um die letzten großen Ölfelder der Kurden als biblisches Armageddon, den hollywood-mäßigen Sieg der Guten über die Bösen inszenieren zu können, mit Drohnen, Filmen und Propaganda-Manövern gut vorbereitet.
Polizei!
Die bayrische Antwort auf „Flut“und „Ansturm“ sind jetzt kontrollierte Grenzen, vereinbart auch mit den Mittäter-Regiemes in Ungarn und der Türkei, als würde das zu Anderem führen als zu weiteren Toten im Mittelmeer, und – wovon wir selten hören – in der Sahara und auf all den tödlichen Routen drum herum.
Die Antworten sind so einförmig wie die Sicht des Menschen, der einen Hammer in der Hand hat: Alles wird ihm zum Nagel.
Die EU-Verfassung, der wir nie zustimmen mussten, weil das unsere Stellvertretenden machten, hat enorme Polizei- und Militär-Ausrüstung in den Lissabon-Verträgen festgelegt, damit wir alle in guter Verfassung bleiben.
Befreiung von der Flucht
heißt ein gutes altes Gedichte-Büchlein von Erich Fried, der nach London fliehen musste:
wenn ich blindlings
den Boden schlage
und immer wieder zurück
nur dorthin kehre
wo ich den Drachen erschlug
ist es einerlei ob er mich
besiegt hat oder ich ihn
Die stetige Bahn der Flucht
macht den Sieg sinnlos.
Kein Wurm weissagt
dass ich den Knoten zerhaue
dass ich unstet sein lerne
und flüchtig zum Besseren hin
dass ich ausbreche aus der Bahn
als Täter trockenen Auges
weinend als Sieger
doch auch wenn der Mond sich verkriecht
nie mehr blindlings
Gedichte und Gegengedichte
Fischer Frankfurt 1984 S.39
Transition Towns
Schon seit fast 10 Jahren gibt es die Bewegung der Städte, die den Übergang in eine Welt ohne Ölsucht, ohne Ausbeutung, ohne Rohstoffkriege vorbereiten wollen. Es beginnt in Nachbarschaften, die miteinander …
- anbauen, was regional gut gedeiht, am Besten in dauerhaften Gärten der Permakultur,
- für regionale Strukturen der Selbstversorgung und Nahverkehr sowie Mobilität sorgen
- gemeinschaftliche Formen finden, altes Handwerk und traditionale Fähigkeiten zu pflegen
- zu feiern, was gemeinschaftlich zu ernten und zu genießen ist, und den inneren Wandel zu verstehen.
Wer mit Kindern lebt, möchte auch, dass sie Zukunft haben, die zu bewältigen erscheint, auch in der eigenen Umgebung. Die Orte, in denen Nachbarn damit beginnen, sind plötzlich bekannt, wie Totness, city of nuts, und Städte mit essbaren Gärten, urban gardening, und senden Signale selbst organisierter Zukunft.
Der Kapitalismus siegt!
sich zu Tode. Aber nicht in einen stillen Tod, sondern in die Todeskämpfe der enorm mit Verbrechen belasteten Menschen: Nicht los lassen können, immer noch eine Finte, immer noch ein Rettungsschirm, und jede scheinbare Hilfe wie die überteuerten Kredite für Griechenland doch wieder ein Raubzug, nun auch alle lukrativen Flughäfen zu übernehmen. Alle amerikanischen Altersvorsorge-Fonds brauchen, wie auch unsere großen Versicherungen, ständig neue Investitions-Möglichkeiten, da sie selbst wissen, dass ihr zins-rechnerisch erworbenes Buchgeld nichts wert wäre …
und die Klima-Katastrophen, noch mit hoch bezahlter Propaganda bestritten, das Ganze ins Wanken bringen.
Innerer Wandel:
Der Ausstieg aus der alten Gewohnheit, getragen von der Gemeinsamkeit in Familien und Nachbarschaften, Firmen und Gemeinden, braucht mehr als nur eine Abkehr von schlechten Gewohnheiten: Es ist wie ein Ausstieg aus einer Sucht, der Einsicht und eine höhere Vision von sucht-freiem Leben braucht:
Die wirklich vorgelebte Erziehung in vielen Familien in der Tradition des 3. Reiches lautet: Schlag dich alleine durch, halte durch, sag nix, du musst es alleine schaffen. Auch, wenn die erzählten „Lehren des Lebens“ anders lauteten, das Vorbild zählt 70%, der Lehrinhalt nur 30%.

Fluchtpunkte
community denken
In den amerikanischen Städten war keine Hoffnung auf staatliche Hilfe, wenn eine Branche einging, ein ganzes Viertel verarmte, eine Verlagerung den Fabrikanten an anderen Orten mehr Gewinn versprach. Dort entstand auch das Denken in selbst organisierten Communities, die ein Gegengewicht zur Konkurrenz-Vereinzelung aufbauen können.
Saul Alinsky hatte der Chicago-Mafia abgeschaut, was sie so stark machte: direkte Kontakte.
Wie sie wieder zu gewinnen sind, nach all den Belastungen durch Angst, Streit und Verzweiflung? Durch kleine infache Interviews, über die sich jede andere Person als Interesse freut: Wie lebst du? was willst du ändern? Wie organisierst du dich?
Aussteigen aus der Sucht:
Die Ölsucht und das Wissen um den begrenzten Stoff wird von den Nachrichten zum hochgefährlichen Fracking überlagert: Wir können so weitermachen, was uns die Atomkraft auch schon einmal versprochen hatte, aber auch Uran ist endlich und der Abbau jeweils eine regionale Katastrophe, wie Claus Biegert seit Jahren berichtet.
Die Angst vor zu wenig Energie ist unsere nördliche Angst vor dem Tod im Winter, auch wenn uns diese Jahr die Flöckchen für das antiquierte Gefühl fehlen, das notfalls über spezielles Essen und Familienstress wieder hergestellt wird.
Einsicht in den anhaltenden Kolonialismus, den christlich gerechtfertigten Rassismus und immer neue Zollschranken mit dem wunderbaren Namen Freihandel: TTIP, CETA … haben wir zwar durch manche Fernseh-Berichte zu Hähnchen-Teilen für Nigeria, aber so, dass wir handeln würden?
Bio ist ein Ausweg, fair und regional auch, aber in wie vielen Anteilen unterstützen wir doch wieder unversehens die großen Konzerne von Ausbeuter-amazon, Daten-krake google, Monopol-microsoft mit angeschlossener Konzerne-Stiftung der Gates, frei von Beteiligung der Betroffenen.
Der Zukunft reicht dies aber nicht: Die Vergiftung der Böden durch unsere Chemie-Landwirtschaft hat 90% des hiesigen Bodens im Griff und vernichtet Bienen wie Vögel, die Menschen etwas langsamer mit diversem Krebs. Das Gewarne mag keineR mehr hören, die ReGierung erhöht die Grenzwerte.
Grenzwerte!
Die Werte-Grenze wird nach Süden verschoben. Weihnachtsstollen brechen mit Pegida ein, Südzucker übernimmt die Verantwortungen für die Allergie- und Gewichts-Zunahme der traditionalen Ossis, die nach oder ohne Kohl keine weitere Überfremdung mehr zu ertragen befürchten.
Gesicherte Grenzen verspricht uns auch die CSU, die im Osten nun wohl mehr Chancen hätte, wie das Raubgold-Geschäft der AFD.
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