Bilder und Texte zu einer Reise in die Grundfragen der politischen Heilung und Veränderung, wie sie in den Traditionen des Wandervogel vom Monte Verita über die Räte-Republik zu den freien Gewerkschaften und den Selbstorganisationen im spanischen Bürgerkrieg in vielen Orten der Welt wie bei den Zapatistas weiterleben.
A-gust?
Ja, es ging zum anarchistischen a-camp in der Gegend von Linz, und auch in Kosova fahren im „Gust“ alle zu ihren Familien nach Hause. So fuhr ich im Gust mit dem Fahrrad zu meinem Clan, der sich an vielen Orten trifft …
Auch, wenn der Start im Zug nach Passau durch Samstag-Vormittags-besoffene Jugendliche etwas belastet war: Passau und die sich mischenden Flüsse: Längere Zeit sind die gebirgig-sand-trüben Wasser des Inn in den dunkleren Wassern der Donau zu sehen, die von der Ilz aus dem bayrischen Wald links ergänzt werden.
von da an gings bergab …
und geht durch eine gut gestaltete Reiselandschaft, belastet nur streckenweise durch parallelen Autoverkehr …
Gelegentliche Sehenswürdigkeiten wie ein abgebrannter Rancher-Club
und eine letzte Kindheits-Familien-Erinnerung, heute mit Radfahrer-Treppen als Grenzübergang
wo die diversen Schiffe etwas länger für den Übergang brauchen, die Wasser-Schwelle zu überwinden –
und wird dann österreichisch, wo früher Pässe und Familien-Dokumente nötig waren …
Ein Weißbier am Nachmittag kann die Sinne öffnen … und die Ruhe für die weitere Strecke zu sichern …
und die brummende alte Energie-Gewinnung der 1950er genießen lassen.
Das Donautal geht nun lange eng dahin …
Das Ausflugsschiff hinten in der Schleuse ist jetzt schon fast auf der oberen Kante angekommen
mit einem fromm gestalteten Jochen-Stein
und die gänzlich unbewacht erscheinende Grenze überschreitend
das spätsommerliche Land genießen
das sich hier modern und in gemütlicher Nostalgie präsentiert.
ein ungläubiger Blick zurück … doch überwacht?
und einer nach vorn …
und mal ein Selfie mit Umgebung!
Die Frachter mit Touristen und anderen Lasten ziehen vorbei, wo Wochenend-Idyllen warten
hoch oben grüßen auch den Drachenflieger etliche alte Burgen und Kirchen
und ein gutes Stück später geht es in die Donau-Schleife
bis sich die Schlinge enger zieht.
Die Schiffe sind lang die einzigen Begleiter, Fischer am Ufer genießen das Wochenende …
bis sich vor Linz die Landschaft wieder weitet. Ein Gedenkstein schließt die Geschichte von Verantwortung der Medizin und Psychiatrie im „3.Reich“:
und leitet über in die Nacht: Kurz hinter dem Kraftwerk finde ich eine gemütlichen Camping-Wirtschaft
von der ich am Morgen nach einem gemütlich sonnigen Frühstück mit der Fähre weiterfahre, die Seite wechselnd, um nicht an der Straße zu bleiben.
und schon grüßt mich Linz, an das Ziel der Fahrt erinnernd.
Circus Roncalli erinnert entfernt an die früher geniale Inszenierung von Andre Heller, vor 40 Jahren …
an Linz vorbei, bin ich bei steigender Hitze bald in Mauthausen,
über die Brücke von Bahnhof her gingen viele Tausende hier in den Tod in den Steinbrüchen.
mühsam ging es ab dann bergauf, bis ich am späten Nachmittag mein Zelt am Zielort aufschlagen kann, mit Blick zum Badeteich meiner Woche hier.
Hinter den Duschen geht es zu einem zweiten Teich und davor zum Essen, eine Woche veganer Luxus einer hervorragenden Crew für 250 Gäste …
Blick von der großen Bühne, die ein feiner Arbeitsort wurde: luftiger Gruppenraum mit Weitblick
Gelegentliche Laute vom kleinen Tierpark in der Ferne im Hintergrund irritieren: Elefanten zu hören, wo in unserer Nachbarschaft nur etliche Esel mit einem jungen leben.
viele tolle Workshops und Gesprächskreise gehen von den alten Kämpfen bis in heutige, wie auch meine Runde zu Monte Verita, zur Revolution in München und zur Wandervogel-Bewegung
Etliche waren mit queer-& trans-Themen beschäftigt, viele Themen des angemessenen Umgangs mit einander und den neuen Begegnungsformen der vielfältigen Geschlechter, in Konsens und Achtsamkeit, auch im internationalen Austausch neue Maßstäbe setzend: Teilnehmende aus England, Finnland, Georgien, Italien, der Schweiz, der Türkei …
die innere Bühne war ein guter Rahmen für etliche hervorragende Auftritte, wie auch The Overall Brigade, die an alte Kämpfe gegen die Todesstrafe und für die Freiheit von Sacco und Vanzetti bis zu Joe Hill erinnerte.
Gruppen von Flirten bis Massage,
Die Tage und Nächte vergingen in dieser anregenden Gesellschaft wie im Flug
und die Kulisse wechselt ständig die Farben, wie die prächtigen Menüs der Küchen-Crew.
Der volle Mond war noch von lauem Wind begleitet ..
und die Bibliothek die ganze Nacht offen
wie die Massage-Möglichkeit gegen Morgen
Einige Georgi’s begeisterten eine größere Gruppe, sich für ein Treffen im nächsten Jahr im Kaukasus einzusetzen, wo viele Menschen ohne Visum teilnehmen können.
Bildung für freies Leben gab es auch in der Runde zur psychischen Gesundheit und eine große Menge von Strategien für Selbsthilfe und Selbstorganisation aus dem Self-care wurde zusammengetragen.
der Heimweg durch die niederösterreichischen Berglande wurde etwas beschwerlicher, weil vor lauter „Mostweg“ ohne Richtung und Ziel zwar behauptet wurde, es wären Radwege, aber es ging einfach über alle Gehöfte bergauf und bergab durch die Landschaft … noch nicht Fremden-gewohnt, die ein Ziel vor Augen haben …
bis bayrische Nostalgie die letzte Strecke begleitet
Nun folgt das Nachgenießen, das Erzählen und die Nacharbeit,
aus den Kontakten die nächsten Schritte zu starten:
Wie die anderen münchner Teilnehmenden, die noch zu weiteren Camps gereist sind, wie das Klimacamp im Hambacher Forst,
wie „Frevel“, die neue Anarchistische Bibliothek München
und die Räte-Republiken
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