unser weihnachtlicher Synkretismus (mischung der kulturellen und religiösen bräuche) zwischen konsumwahn, geschenkzwang, familienideologien und religions-ritualen
21. dez wintersonnwende: 
die geburt des lichtes in der aktuellen lichtverschmutzung und hysterischen weihnachstblinker-deko zu erinnern, ist schon ein kunststück:
als die LED noch nicht erfunden war, glimmten kleine Fäden in Glasbirnchen, und je nach Spannung wurden sie hell oder schmorten durch. Davor gab es in den größeren Städten auch Gasleitungen an die Deckenlampe, wo ein „Glühstrumpf“, ein Metallgitterchen von einer Flamme zum Leuchten gebracht wurde. Manche alten Straßenbeleuchtungen und Bahnsignale nutzen die Technik bis heute. Davor wiederum war die moderne Petroleum-Leuchte eine doch oft stinkende, rußende Möglichkeit, statt mit Kerzen oder Kienspan, einem dünnen Holzspan, vorher eingetaucht in Öl oder Harz, die teuren Öl-Lämpchen zu ersetzen.
Entsprechend oft brannte es in den Häusern, und je mehr aus Holz gebaut war, desto weniger ist bis heute davon übrig.
das heilands-versprechen
Die ganze Düsternis der alten Zeit begann im November mit den Gräbern und in den Landschaften mit trägem Fluß und hoher Feuchtigkeit meist mit anhaltendem Nebel, und jedes Kerzchen war schon ein Luxus für’s Herz: Ein Wachsstock war ein langer Wachs-um-mantelter Docht, den man immer weiter aufrichten konnte, dass er neben einem Gebet ruhig brennen konnte.
advent: ankunft des „herrn“
Macht hoch die Tür: Seehofer hat sich in den Kirchen diesen Advent sicher nicht gut gefühlt, denn diese Erwartung, dass die Erlösung, das Heil, aus anderer Gegend kommen würde, und noch dazu aus jener süd-östlichen,
rorate coeli
Dass der Himmel tauen möchte: Durch den Schnee um fünf Uhr morgens in die Kirche zu stapfen, um dort unter dem Adventskranz rest-verschlafen die feinsten Lieder zu singen: Es hatte schon was Besonderes, als Kind durch die erwachende Kleinstadt und den fast noch unberührten nächtlichen Schnee zur erleuchteten Kirche zu kommen, das schwere Tor aufzudrücken …
die römischen saturnalien
waren schon vor der spätrömischen dekadenz gefeiert worden: mit geschenken, freundes- und familienbesuchen, gutem essen, und was heutzutage an medienterror auch aus dem bayrischen rundfunk dazu kam: hast du schon alle geschenke, wir haben noch tipps … es kann kein weihnachten ohne kaufrausch geben, und entspannung kam schon drei tage vor „heilig abend“ mit den ersten schlußverkaufsangeboten für weihnachtsware zu 50%.
dem sonnengott midras am 25. Dez
wird zwar immer wieder eine rührende Krippengeschichte und Herbergssuche untergejubelt, aber die Christlichkeit schwindet allmählich auch aus der Musik: Es geht um romantischen Beziehungskram, der alle mürbe machen soll, für erhöhte Selbstmordraten und diverse Familienkatastrophen sorgt.
Im 4. jahrhundert nach dem Jesulein wird die christliche ein-gott bzw der 3erlei-gott die neue offizielle staatsreligion, sie übernimmt die festtage, die staatsbeamtentracht, in der die Priester und Bischöfe seitdem offiziell herumlaufen.
der ritus war verwandt mit dyonisos … meint hölderlin? knabenliebe und weingenuß?
ein spanischer weihnachts-baumstamm
wird mit stöcken geschlagen, dann kackt er geschenke: neue modische variante nicht nur für SM-kreise? mal eine andere variante als der nordische coca-cola-weihnachtsmann, und es gibt ihn auch schon in plastik, und bei uns in marzipan …
naturfruchtbarkeitsrituale in katalanien
könnten wir gegen das Bauern- und Bodensterben, die tödliche Glyphosat-Landwirtschaft von Baywa und Monsanto auch bald brauchen, und wenn ich von Freunden höre, was sie mit Krankheiten leiden und wie wenig sie von alten Ernährungs-Ritualen ablassen können: Zucker und Schwein, weil alles immer so war?
Anregungen kamen aus dem
atalayareport auch in Radio LorA München 92,4 zu hören … und auch dort kam es in diesen Tagen zu Auseinandersetzungen, weil einzelne Redaktionen völlig unreflektiert den aktuell letzten Kitsch mit aller Rührseligkeit verbreiteten, sich erstmalig die Versendung von Glückwünschen und Weihnachtsbotschaften auch über die Mailinglisten ausbreitete, wo bisher ein weihnachtsrummelfreier Kommunikationsort war.
Geschenke zum 6. Januar
wie in spanischen Gebieten könnten die Handels-spannen verdoppeln, könnten unsere nun in der Öffentlichkeit völlig abgeschnittene Rußland-Beziehung pflegen, und wer es nicht ganz so weit will, die Ukraine …
Neue Rituale?
Aschermittwochs-Reden, Dreikönigstreffen: Aus dem Presse-Urlaubs-Loch wird eine hysterische Wichtigkeit gezaubert und aufgebauscht, die politische Konsequenzen begründen, die längst vorbereitet sind:
Dem Irrsinn der Knallerei wollten die Einen gleich wieder strengere Gesetze gegenüberstellen … aber nun haben wir die feministische Mischung gegen das südliche Patriarchat, die uns eine politische Korrektheit des Abstands, und natürlich wieder mal eine Aufrüstung der Polizei bringen wird.
Gleichzeitig völliges Totschweigen skandalöser Vorgänge, die nicht in die gewünschte Hysterie passen: Die Aufdeckung von bis zu 700 Missgriffen bei den Regensburger Domspatzen, von erzieherischer Gewalt bis zum sexuellen Mißbrauch, zum Teil auch untereinander,
bessere Vorschläge:
Mit guten Freunden neue Rituale entwickeln, um den Jahreswechsel zu „feiern“ oder die Zeit in Ruhe zu verbringen, im Familienkreis die Ruhe für wirklichen Austausch schaffen, oder die Familie erweitern: Berichten, wie es mit den neuen Nachbarn mit Fluchthintergrund erging, was sie erzählen und erhoffen, wie sie zurückdenken und sich auf die Rückkehr vorbereiten, oder wie sie die Kontakte halten …
Entwaffnete Mitarbeitende der Polizei scheinen uns nun gar nicht mehr vorstellbar, aber entsprechend fremd werden uns die Mitarbeitenden des Staates werden, wen sie uns nur als Bewaffnete gegenüber treten. Wer einen Hammer in der Hand hat, sieht in allem einen Nagel: wie kommen wir aus der unglücklichen Konstellation der hochgerüsteten europäischen Bürgerkriegs-Staatskräfte?
Grenzverletzungen der Erziehung werden immer noch mit äußeren Notwendigkeiten begründet, wie Georg Ratzinger, der Verantwortliche für die Domspatzen, den früheren Leiter verabschiedete, dessen „gute Absichten“ heute keiner mehr verstehen könne.
Rituale der scheinbar notwendigen grenzenlosen Alkoholisierung aufdecken: Es sind die Geschäfte der Konzerne, die uns diese scheinbare Fröhlichkeit mit ihrer Werbung aufdrücken: Feigling klopfen, Verschlußkappe auf die Nase klemmen, und auf nach Köln! Der Karneval, die Vorbereitung aus die Fastenzeit steht bevor, Prost!
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