Große Konzerne biedern sich den Bürgern und Initiativen an, ob care oder one, mit schillernden Stars und Coca Cola im Gepäck: Wollen wir das? Auf einer städtischen Veranstaltung zu Entwicklungspartnerschaften Unterschriften oder Mailadressen zu sammeln, Abos für care in der Straße zu werben: Verändert das die Welt oder spielt es uns ins Hirn, dass da jemand für uns den Job der Weltrettung erledigt?
Gestern die schöne Idee, einen Film oder ein Theaterstück zur persönlichen Qualifizierung von Verantwortlichen in der Politik zu machen.
Aber: Sind es nicht die Strukturen, die Korruption und Filz auf der kleinen Ebene schaffen? In Bayern sind wir das ja gewöhnt …
Unterscheidung der Geister?
In der christlichen Theologie ist die Unterscheidung der Geister eine der 7 Gaben des Heiligen Geistes, und die Befreiungstheologie hat sehr wohl damit gearbeitet, bis hin zur „Ästhetik der Unterdrückten“, in der Augusto Boal die herrschenden und zuspitzenden Verhältnisse schon 2009 beschrieben hat: Wie in der Bibel skizziert, werden viele Propheten und Retter auftreten, und die Sicherheit der Unterscheidung sehe ich vor allem in den Orientierungen: Von ober herab oder von unten gewachsen?
Die Oberen lernen in anderer Weise, über die Verhältnisse zu denken und für andere zu bestimmen: Konsequenzen des Geld retten oder verdienens oft im Vordergund.
Die Armen, wie die Befreiungstheologie und das Konzil die Unterdrückten nannte, denen Paulo Freire in den 60er Jahren die Pädagogik DER Unterdrückten schrieb, und in den 1970ern Augusto Boal das Theater DER Unterdrückten, können nur selbst die Akteure sein, und alle Hilfsorganisationen, die FÜR sie arbeiten, gehören zum System der Entmündigung.
Wie aber können so viele Menschen lernen, sich selbst zu bestimmen, während ihnen die Werbung zu allen Poren reindrücken will, was sie konsumieren sollten?
Gemeinschaftlich und in eigenen Kampagnen, aber keinesfalls von oben herab, nicht durch Helden, Stars und Gönner, sondern durch Mitmenschen, die nicht auf hohem Roß sitzend FÜR andere sorgen wollen.
Die Flüchtlinge sind ein spannendes Lernfeld für alle, die ihnen begegnen: Ein anderer Blick auf die Kulturen der Gekommenen belohnt, jedes übergriffige oder Altwaren abgebende Verhalten bringt die entsprechende Reaktion: Zu große Geschenke beschämen, Dankbarkeitsformen sind kulturell sehr verschieden, Abhängigkeiten und Reaktionen brauchen Zeit und Einstimmung.
Was können wir zur Selbstorganisation der Geflüchteten in ihren Kreisen beitragen?
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