Polizei in Bayern hatte schon ein paar mal viel mehr Rechte: Auch, wenn uns die bayrische ReGierung stolz über „200 Jahre Bayrische Verfassung“ berichten möchte: Ein König von vermeintlich Gottes Gnaden, von Napoléon III für die Treue gegen die Preußen ernannt, gibt dem Volk vor 200 Jahren eine Verfassung?
Demokratie ging anders …
Und das wussten schon seit den Bauernkriegen alle, die damals kämpften: „Als Adam grub und Eva spann, wo war denn da der Edelmann?“ Der blut-saugende Adel in Vertretung von Bischof und Fürst konnte sich bereichern, Burgen und Schlösser in Fron bauen lassen, zu denen die heutig Jungen und Touristen ehrfurchtsvoll auf schauen: Auch die Kirchen sind im Besitz der Gemeinden, nicht der herrschenden Institutionen!
200 Jahre Verfassung
Es waren Zugeständnisse an die aufbegehrende rechtlose Bevölkerung, wenig freie Bauern, aber schon etliche Unternehmende, die mehr Rechte haben wollten als Leibeigene, die unsere Vorfahren „im Besitz der Wittelsbacher“ waren.
Zur „Entschädigung“ bekommt die Familie Wittelsbach seit der rechten Regierung Bayerns 1923 ein lange geheimes bedingungsloses Grundeinkommen von 14 Millionen jährlich, neben Nutzungsrechten an Schlössern und Wäldern etc.
Ein König von vermeintlich Gottes Gnaden,
von Napoléon III für die Treue gegen die Preußen ernannt, denn vorher hatten wir noch Herzöge, was früher wechselnde Familien an die Macht kommen ließ, wer eben gewählt wurde.
gibt dem Volk vor 200 Jahren eine Verfassung?
Sie waren ver-fassungslos vor Freude?
Die Ideen der Demokratie waren durchaus bekannt
aber bis auf 1848 in der Schweiz wurden sie in allen deutschen Fürstentümern nieder geschossen. Das Hambacher Fest …
Polizei und Sozialistengesetze
erlaubten Bespitzelung und unbegrenzte Untersuchungshaft, wie sie noch die Aufrufenden zu den Friedens-Streiks im Januar 1918 zu erleiden hatten, Sarah Sonja Lerch brachte sich in Stadelheim um (oder wurde dazu gebracht), Kurt Eisner kam erst am 14. Okt 1918 frei, weil er für den Sitz des erkrankten SPDlers Vollmar im Reichstag für die USPD kandidierte.
http://library.fes.de/cgi-bin/populo/sozmon.pl?t_jahrg&f_JHG=1929
Anarchisten und Sozialisten: Kongresse in der Schweiz
Dort war die Bespitzelung nicht sofort mit „Majestätsbeleidigung“ bedroht. Seit 1848 eine Demokratie, war der Staat im Süden den königlich-kaiserlichen Adelsherren eine regelmäßige Provokation: Dass es auch ohne Fürsten geht, dass Demokratie möglich ist, das hatte man den Studenten 1848 in Deutschland noch mit dem Gewehr und zahlreichen Toten ausgetrieben.
Gustav Landauer und die Genossenschaften
Auch Landauer war mit „Majestätsbeleidigung“ verurteilt und wohl ein halbes Jahr im Knast, als Schriftsteller war das damals schon fast eine Auszeichnung, und für Demokratie einzutreten, galt als Landes- und Hochverrat. Er lebte in Berlin bei Freundeskreisen wie dem Dichterkreis Friedrichshagen, baute an den Ideen von Konsum- und Wohn-Genossenschaften und Gartenstädten als Arbeitersiedlungen mit Lebensqualität,
Das Ende der Monarchie in München
kam mit dem Erliegen des Krieges in Frankreich, den Matrosen-Aufständen in Kiel ab 4. Nov 1918 und großen Demonstationen und der Wahl von Arbeiter- und Soldaten-Räten, worauf hin der König flieht, aber das steht ausführlich in vielen Beiträgen auf www.raete-muenchen.de
und ein Projekt mit einer gemeinschaftlich forschenden RevolutionsWerkstatt2 ab 15. Nov 1918 auf www.plenum-R.org
Der Anfang des Faschismus:
Polarisierung durch die Ordnungs-gläubigen Kirchen: Anti-Bolschewismus und Anti-Sozialismus wirkt am Land bis heute:
Die Bischofs- und Kardinals-Hirtenbriefe wurden von der Kanzel verlesen und wirkten auch auf die analphabetischen Bauern und Bäuerinnen, Knechte und Mägde, Dienstboten und Handwerker als Wahl-Empfehlung und Verteufelung der Räteregierung
Der Gefängnis-Direktor mit Thule-Verbindungen wird Polizei-Chef in München: Die rechte Verschörung hat Praxis …
Die „Konservative Revolution“: Macht statt Recht
Juristen im Dienste der Reichen – bis heute?
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