Es gibt diese Häuser für dienst-unfähige Priester in allen Ländern und Regionen, meistens in allerbester Lage, oft durch dubiose Erbschleicherei in Kirchenbesitz geraten, wie so viele Immobilien in allen Ländern. Natürlich geht es um Gebet und „psychologische Betreuung“, Entzug, aber auch um den Entzug vor der Gerichtsbarkeit zur Ehre der Kirche.

Es ist tatsächlich eine eigene Herrenklasse,

die der alten chilenischen Oberklasse entsprechen kann: Franz Josef Strauß hatte eine Teil seiner wohl etlichen hunderten Millionen mit Waffenschiebereien auch mit Diktator Pinochet gemacht, und die Kardinäle segneten die Empfänge der Fürsten mit ihrer Anwesenheit: Sie haben ihre internationalen Beziehungen, die auch als Rattenlinie der Nazis nach Südamerika funktioniert hat, organisiert von kroatischer Fachkraft in kirchlichem Faschismus.

Eine böse Abrechnung mit Missbrauch und Priestertum:

el_club8Die selbstgefälligen Herren zerlegen sich vor wunderbarer Landschaft ...

Altardienst, Hostie und Selbstbefriedigung, die gleichen „heiligen Hände“ werden dann noch in der Erweiterung zum „Heiligmachenden Sperma“, das der erwählte Altardiener zu schlucken bekommt: Das System hält sich, bei allen kleinen Korrekturen, immer noch selbst für heilig, pflegt den männlichen Chauvinismus weiter – gehalten auch von der Frauenrolle.

Erstaunlich, wie viel unreflektierter Faschismus

in den eher schweigsamen Szenen durchsichtig wird, und auch der Windhund ist ein gutes Bild, auch wenn es der Dorfbrauch in der wunderbaren Küstenregion sein mag.

Nach den eher besinnlichen Studien in Deutschland ist der Film eine harte Abrechnung mit arroganter Macht, zu der wir hierzulande so nicht fähig sind.

Das chilenische System der Straflosigkeit

um das Militär und die Oberschicht bis zum alten Diktator, der als Millionär stirbt: Wir hatten noch nicht einmal dieses Wort: Straflosigkeit.

Aber wir haben die Arroganz einer Justizklasse,

die sich noch nicht einmal auszusprechen wagt, dass die große Formel der Gewaltenteilung als reine Floskel immer unterlaufen ist:
In Deutschland hätte Berlusconi (und Strauß & Co.) noch nicht einmal angezeigt und vor Gericht zitiert werden können, weil eine politisch weisungsgebundene Staatsanwaltschaft jedes Verfahren einstellen würde.

Das kann man ungestraft schreiben, es bleibt aber jahrelang so scheinbar umsonst wie bislang chilenische Suchen nach verschwundenen Kindern oder Eltern, nach Tätern, die in reichen Häusern leben. Nach Parteistrukturen, die nach gleichem Muster weiter arbeiten. Nach Klerikern, deren Beichtgeheimnisse zur kirchlichen Mittäterschaft werden.

Das Deutsche Schweigen

wird – für Insider – auch in dem Film „Der Staat gegen Fritz Bauer“ gebrochen, der die Verantwortlichen in ihrer neuen Etablierung gesehen hat:
„Wie Dtl die Verfolgung der NS-Täter gebremst hat. wird als Bester Spielfilm beim Hessischen Film- und Kinopreis ausgezeichnet.

»EL CLUB« – Pablo Larraíns Bären-Gewinner ab 5. November im Kino

B014_C010_0723EWDer neue Film des Regisseur Pablo Larraín: Ausgezeichnet mit dem Großen Preis der Jury im Wettbewerb der Berlinale.

Die Musik ist grandios, und die gesungenen kirchlichen Lieder werden in ihrer Schönheit zur Last.

Das Presseheft ist – der besonderen Ästhetik der Film-Stimmung entsprechend – sehr informativ und ansprechend gestaltet.

www.EL-CLUB-DER-FILM.de und piffl-medien.de

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