Im Rahmen der Münchner Tage der Menschenrechte gibt es im Selbsthilfezentrum Theater zum Verändern: FORUMTHEATER und unten eine Petition „Menschenrechte in München institutionell verankern“
Di 4.12.2018 18 – 20h Selbsthilfezentrum Westendstraße 68 München – Eintritt frei
Was München bewegt – Forumtheater zum Thema Menschenrechte
Das Selbsthilfezentrum München (SHZ) lädt alle Menschen ein, ihr Bewusstsein für Menschenrechte zu schärfen und ihre eigenen Handlungsoptionen bei alltäglichen Menschenrechtsverletzungen mit der Methode des Forumtheater zu erweitern.
„Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren“ lautet der Artikel 1 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Menschenrechte sind angeboren und können weder verliehen noch aberkannt werden. Sie gelten universell, stehen in keinem hierarchischen Verhältnis zueinander und sind unteilbar.
In den alltäglichsten Situationen erleben wir dennoch oftmals, dass die Würde des Menschen antastbar ist! Diese Erfahrung lässt uns in vielen Momenten als ohnmächtige und ratlose Zuschauer*innen zurück.
Die Methode des Forumtheater bietet die Möglichkeit, dieser Ohnmacht aktiv entgegenzuwirken. Denn Forumtheater setzt dort an, wo wir Realitäten verändern wollen, aber nicht wissen wie: in vermeintlich ausweglosen Situationen, bei Konflikten und Unterdrückungserlebnissen.
Basierend auf realen Erlebnissen werden uns die Studierenden der Hochschule München (Studiengang Soziale Arbeit) unter der Anleitung von Fritz Letsch (Theaterpädagoge und Vorstandsmitglied des Vereins zur Förderung der Selbsthilfe und Selbstorganisation) Szenen zeigen, die zum kritischen Dialog anregen.
Auf der Grundlage dieser Szenen werden wir gemeinsam die Chance bekommen, Handlungen zu erproben, um das Dargestellte zu verändern, Konflikte zu transformieren und Widerstand gegen Menschenrechtsverletzungen zu leisten. Dadurch werden Lösungsansätze sichtbar und neue Perspektiven und Erkenntnisse erlebbar.
Die Kombination aus Selbsterfahrung und gemeinschaftlichem Probehandeln soll alle, die in alltäglichen Situationen couragiertes Verhalten zeigen wollen, auf ihrem Weg unterstützen.
__________________________
Datum: Dienstag, der 4. Dezember 2018 um 18 Uhr
Ort: Selbsthilfezentrum München (Veranstaltungsraum im EG), Westendstraße 68, 80339 München – Eintritt frei
Augusto Boal:
Seine frühen Methoden des „Bilder- und Statuentheater“, des „Forumtheater“ und des „Unsichtbaren Theater“, wie auch die neueren Techniken wie „Regenbogen der Wünsche“, „Polizist im Kopf“ und das „Legislative Theater“ und seine „Ästhetik der Unterdrückten“ stellen wichtige Anregungen für die aktuelle theaterpädagogische Praxis und deren Erweiterung auf die Realität dar.
„Schluß mit einem Theater, das die Realität nur interpretiert, es ist an der Zeit, sie zu verändern.“ Augusto Boal
Studierende der Sozialen Arbeit an der Hochschule München
haben sich in die eigenen Themen und die Fragen der Menschenrechte vertieft und Szenen geschaffen und ausgewählt:
Die vorbereiteten Forumtheater-Szenen: Gewalt – Mobbing – Depression – Instagram – Sporty und dazwischen etliche Musik
Menschenrechte in München? Petition
„Von München soll kein Schaden ausgehen!“
[1] (Beschluss Vollversammlung des Münchner Stadtrats vom 17.06.1998)
-
Zur Institutionalisierung der kommunalen Menschenrechtsarbeit richtet die Landeshauptstadt eine Fachstelle für Menschenrechte ein mit angemessener finanzieller und personeller Ausstattung, die für Bürgerinnen und Bürger einfach zugänglich ist.
Im Kern geht es bei der Einrichtung einer kommunalen Fachstelle um die Zielvorstellung, das gesamte städtische Handeln direkt und indirekt in den Einklang mit den Menschenrechten zu bringen und die Auswirkungen kommunaler Entscheidungen daraufhin regelmäßig zu überprüfen. Bei fast 35.000 Beschäftigten wäre für eine arbeitsfähige Fachstelle Menschenrechte mit z.B. drei Hauptamtlichen nur ein minimaler Stellenausbau notwendig. -
Der Münchner Stadtrat erteilt den Auftrag zur Formulierung eines Aktionsplans Menschenrechte mit erreichbaren Zielen und dazugehörigen Indikatoren, um die Wirkung der bisherigen kommunalen Maßnahmen bewerten zu können.
Dabei können bereits vorhandene Ziele einbezogen und ergänzt werden. In einem offenen und transparenten Beteiligungsverfahren können sich engagierte Akteure wie Münchner Einwohnerinnen und Einwohner, Behörden, Bildungseinrichtungen, Initiativen, religiöse Institutionen, Unternehmen, Vereine, etc. bei der konkreten Ausgestaltung des Aktionsplans Menschrechte und seiner Überprüfung einbringen. -
Die Fachstelle für Menschenrechte wird damit beauftragt, periodisch die Umsetzung der in der „Europäischen Charta für den Schutz der Menschenrechte in der Stadt“ anerkannten Rechte und die Ziele des Aktionsplans zu evaluieren und die Ergebnisse in Form eines kommunalen Menschenrechtsberichts zu veröffentlichen.
Dieser in der Charta formulierte Auftrag wurde in leicht abgewandelter Form auch vom Münchner Stadtrat 2005 einstimmig beschlossen. Solch ein Bericht könnte mit dem Nachhaltigkeitsbericht und dem Armutsbericht der Landeshauptstadt München im Wechsel erscheinen.
[1] Wortlaut: München und seine Bürgerinnen und Bürger sind sich ihrer Verantwortung für die Eine Welt bewusst, z.B. für faire Wettbewerbsbedingungen im Welthandel, und stimmen in dem Ziel überein, dass von München kein Schaden ausgehen soll.
Petition „Menschenrechte in München institutionell verankern“
http://www.agspak-buecher.de/Simone-Odierna/Fritz-Letsch-Theater-macht-Politik-Forumtheater-nach-Augusto-BoalEin-Werkstattbuch


Schreibe einen Kommentar