Gestern wurde ich wieder erinnert, dass die Sahara einst die Kornkammer Afrikas war, dass die dortigen König*innen reiche Länder pflegten, aber dann kam der Handel, der Schiffsbau und die Kolonialisierung … bis heute.

Wenn die Bäume geschlagen werden, nur noch Nutzholz-Anpflanzungen auch unsere kleinen Rest-Flecken bewirtschaften, breiten sich die Wüsten wie in den USA auch in unserem Land aus.

Die Wüste wächst, weh dem, der Wüsten birgt!

Plastik verdirbt den Charakter

Plastik verdirbt den Charakter

Die Wüste wächst: weh dem, der Wüsten birgt!

Stein knirscht an Stein, die Wüste schlingt und würgt.

Der ungeheure Tod blickt glühend braun

und kaut –, sein Leben ist sein Kaun…

Vergiß nicht, Mensch, den Wollust ausgeloht:

du – bist der Stein, die Wüste, bist der Tod…[1247]

Den Satz hatte ich zu einem Artikel für ein Seminar der Freunde der Burg Rothenfels in den achtziger Jahren gefunden … zu einem Workshop mit den Methoden des Theater der Unterdrückten, wie ich sie von Augusto Boal gelernt hatte.

Wüst, was da die Tage so läuft

Zu Nietzsche’s Zeiten war es noch Moral der Adeligen und Reichen, der Hunger der Arbeitenden war nicht erwähnenswert … heute ist es weiter die Gier der Händler, von den Ketten und Supermärkten und dem Konsumhunger der müllproduzierenden Schichten, die Wüsten produzieren: Während es Techniken und Technologien gäbe, die Wüsten wieder zu beleben und bepflanzen.

Vor 40 Jahren lernte ich „erörtern“

in der Form eines Hausaufsatzes: „Das Trinkwasser wird knapp …“ denn unser Klassleiter, Herr Schwarberg, gehörte zu denen, die nicht nur deutsch und Mathematik, sondern auch den Club of Rome in ihren Vorbereitungen gut vermitteln konnten.

Die CSU und sämtliche Regierungs- und Verwaltungs-Ebenen haben seitdem Ausreden aller Art gefunden, warum sie immer noch so weiter machen, wie vorher … aus chemischer Industrie des Giftgas-Produktion wurden Düngemittel, aus der Rüstung zu Teilen die Auto-Industrie,

Als ich Kind war, hatten die Bauern Pferde

aber dann kamen ab 1960 überall die Traktoren und wuchsen mit den Katalogen der Bauern-Zeitungen und Baywa-Werbungen, dann kamen die Mähdrescher als riesige Ungetüme, die letzten Hecken und Feld-Bäume mussten weggeräumt werden. Die Flurbereinigung beschleunigte Abflüsse und begradigte Bäche, die spannenden Wasserratten verschwanden …

Später erschreckten mich die Ost-Landschaften

mit ihren Landschafts-weiten Agrarflächen und unendlichen offenen Rüben-Flächen, und auf Cuba lernte ich die falsche stalinistische Enteignung der Kleinbauern als schlimmste Sünde der Sozialisierung kennen: Obwohl Fidel Castro den Bauern versprochen hatte, sie weiter wirtschaften zu lassen … Agrar-Industrie von Tabak und Zucker ohne ein breites Wissen zur Natur.

„Jedes Kind soll in der Schule lernen, wie man einen Baum pflanzt“

Den Satz von Josè Marti, dem wichtigsten Autor und Pädagogen Cubas haben wir öfters gehört, aber nirgends sahen wir gepflanzte Bäume und Spaten dazu, die Tomaten-Achtel am Salat am Teller kamen aus der Dominikanischen Republik importiert.

Cuba hätte die höchste pflanzliche Diversität der Welt, aber die Körnchen der Tomaten in Erde zu setzen, regelmäßig feucht zu halten …

Der Ausflug durch die ökologischen Erneuerungen in den Parks und der Erwachsenenbildung und die Theaterwerkstatt im Museum des Untergrundkampfes waren eindrucksvoll, doch die Beschränkungen durch Machismus und Militarismus blieben …

Befreiende Pädagogik und Gustav Landauer

Wovon Gustav Landauer bei der Revolution in München geträumt hatte, als Volksbeauftragter (Minister) für Volksbildung in einer knappen Woche, bevor die Räteregierung von Freikorps und SPD-Reichswehr nieder geschossen wurden, und er am 2. Mai 1919 im Knast im Stadelheim erschlagen und erschossen wurde?

Rosa Luxemburg, Antonio Gramsci und Paulo Freire hatten einen korrespondierenden Ansatz des Lernens und gemeinsamen Forschens, der dem Wandervogel und den Gemeinschaften um Gustav Landauer und Martin Buber, der auch seine Bücher herausgab, entsprach.

dazu kamen von Augusto Boal die Methoden des Theater der Unterdrückten, wie er sie auf den Erfahrungen mit brasilianischem Volkstheater und Fragen von Erwin Piscator und Bert Brecht entwickelt hatte.

Die Wüsten begrünen?

Ich hatte einige Leute kennen gelernt, die unsere Technologie und Bio-Kompost in die Sahara bringen wollten, auch Wilhelm Reich hatte mit seinen Orgon-Forschungen das Regen-machen erträumt, und es gibt kleine Arten, den Tau der Nacht zu fangen und zu Pflanzen zu leiten, aber was ist in unseren Köpfen mit den Wüsten?

 

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