Wie fähig sind wir in den Polarisierungen, wirklich gemeinschaftliche Entscheidungen für die Zukunft zu finden?

Legislatives Theater aus der jungen brasilianisch-demokratischen Bewegung etwa 1995

Legislatives Theater: Es entstand in Rio de Janeiro: Gruppen und Initiativen entwickelten mit Forumtheater die Szenen ihrer verletzten Rechte und Gestaltungsmöglichkeiten, das Publikum erprobt spielerisch Änderungsmöglichkeiten, wie auch in den anderen Methoden des Theater der Unterdrückten in der Anwendung der Pädagogik der Unterdrückten von Paulo Freire.

Die Versuche werden protokolliert, diskutiert, zu Gesetzesvorschlägen verdichtet. Augusto Boal hatte die Möglichkeit, die Praxis zu entwickeln und darüber zu schreiben

konstruktiver Journalismus

braucht immer die Aussicht auf Lösungen: Europäische Agentur zur Auflösung und Verwertung der Rüstungssysteme

Zukunftswerkstätten bringen neue Ideen für die Zeit nach den Fronten – wie Robert Jungk

Demokratie und Krieg vertragen sich nicht.

Demokratie bräuchte mündige informierte BürgerInnen, Krieg braucht eine eingeschränkte Wahrheit in den Medien, sonst gibt es Widerstand. In diesen Zeit weiter von Demokratie zu reden, ist eine ängstlich geduckte Haltung der Parteien und Verantwortlichen, die das große Geschehen, an dem wir ja nur mit „Hilfslieferungen“ beteiligt sein wollen, ausblenden möchte.

Das kann auf Dauer nicht gut gehen. Die Abspaltungen und Ausblendungen gelingen nur bei begrenzter Bildung oder Denkbereitschaft, bei immer lauterer vergnügter Endzeitstimmung, manche beginnen gleich mit dem Kater.

Die Rüstungswirtschaft der NATO

hat – zuletzt auch als EU – unser Land zu einer Kriegspartei pervertiert, die intern gegen Bürger-Aufstände aufgerüstet hat, und uns nun Russland als Feind einredet, damit wir im ukrainischen Bürgerkrieg der Gebiets-Ansprüche klare Front halten: SOLIDARITÄT nennen sie es.

Ganz praktisch: Viel Solidarität mit geflüchteten Frauen und Kindern, aber auch in allen „Nachrichten“ die ewige Wiederholung vom bösen und ungerechten russischen Angriffskrieg, der aus „heiterem Himmel“ kam,

weder die acht Jahre tödlicher Gefechte von beiden Seiten um Donbas und Luhansk, noch die alte Krim-Frage und schon gar nicht die vielen Millionen Hektar Landkauf amerikanischer Konzerne in der Ukraine, die brave flotte Gesetzgebung zu Fracking und Gentechnik, zu Bio-Laboren und Waffenlieferungen und -Produktion, die vor Kurzem auch noch an Russland lieferte.

Nun pervertierte der „Gas-Krieg“

auch zu einer Schlacht gegen den Altkanzler Schröder, der mit Schwesig und der Regierung von Gas-Meck-Prom die North-Stream-Geschäfte lenken wollte, gegen amerikanische Befehle und Interessen, auf deren Befehl unsere Amerika-Brücken-ReGierung nun im großen Stil das amerikanische Fracking-Gas geordert hat.

Mitten im Dürre-Sommer wollen sie Atom verlängern, die Heizungen im Winter runter drehen und als Trostpflaster gab es früher Weihnachtsbutter?

Demokratie als Theater?

Die Parlamente halten sich derzeit für die wichtigsten Theater, sie verhandeln unsere Arbeit, Armut, sonstige Kleinigkeiten und Gas-Zuschüsse, die großen Gewinne der Konzerne durch Tank-Rabatte und vielleicht noch Atom-Verlängerungen, deren End- und Abbaukosten unsere Kinder und Enkel tragen dürfen.

„Die Parteien wirken an der Willensbildung des Volkes mit“ hab ich aus dem Grundgesetz in Erinnerung, aber sie meinen längst, um das Monopol zu kämpfen. Antonio Gramsci nannte das Hegemonie

Vor hundert Jahren trieb die deutsche Parteienlandschaft auf Faschismus zu, die Volksfront war durch den Arbeiterrat-Verrat und das Paktieren der Gewerkschaften mit den Arbeitgebern dagegen nicht möglich, aber Aufrüstung … also ging es allen gut, die Arbeit hatten.

Legislatives Theater war eine Hoffnung

Augusto Boal hatte uns aus Brasilien das Legislative Theater mitgebracht : Es entstand nach seinem Exil in Europa im demokratischen Aufbruch um 1995 in Rio de Janeiro: Gruppen und Initiativen entwickelten mit Forumtheater die Szenen ihrer verletzten Rechte und Gestaltungsmöglichkeiten, das Publikum erprobt spielerisch Änderungsmöglichkeiten, wie auch in den anderen Methoden des Theater der Unterdrückten in der Anwendung der Pädagogik der Unterdrückten von Paulo Freire.

Die Versuche werden protokolliert, diskutiert, zu Gesetzesvorschlägen verdichtet. Augusto Boal hatte die Möglichkeit, die Praxis zu entwickeln und darüber zu schreiben:

Die Parteien waren stärker

Die Medien blenden ja Vieles aus, aber was immer sie bringen, die Polarisierung der Parteien scheint ein breites Muster abzubilden, und das Konfrontieren von gegensätzlichen Polen scheint ein Grundrezept für Fernseh-Gespräche und Podien. Dabei hätte es so viele Bürgerinitiativen gegeben …, mit Forumtheater, im Netzwerk Gemeinsinn und in Zukunftswerkstätten haben wir in vielen Gruppen und Projekten die Veränderungen vorbereitet, aber die Reaktion hat wieder mal sehr viel mehr Geld, unserer Energie abgezapft.

Bürger wird wieder zum Spießer?

Im Krieg werden wir alle wieder zu Spieß-Bürgern? Werden mit hetzerischen Nachrichten zum Feind eingeschworen und mit Notprogrammen auf Gas-Sparsamkeit und Energie-Sparen eingeschworen …

Frühe Demokratien waren anarchistisch geweckt

Die Arbeitenden, die ihre Ausbeutung und den Reichtum der „Arbeit gebenden“ erlebten, die Soldaten, die den reich gedeckten Tisch der adeligen Offiziere erlebten, die niedergeschossenen Bürgerbewegungen 1848, die Demokratie forderten, und nicht die Privi-legien des „Ersten Standes“ der Adeligen, Bischöfe und Militärs …

Legislatives Theater hatte demokratische Hoffnung

Legislatives Theater entstand in Rio de Janeiro in den Jahren, in denen Augusto Boal als Stadtrat (Vereador) mit seinen Mitarbeitenden und Gruppen und Initiativen deren Szenen und Themen entwickelten: Mit Forumtheater die Szenen ihrer verletzten Rechte und Gestaltungsmöglichkeiten, das Publikum erprobt spielerisch Änderungsmöglichkeiten, wie auch in den anderen Methoden des Theater der Unterdrückten in der Anwendung der Pädagogik der Unterdrückten von Paulo Freire.

Die Versuche werden protokolliert, diskutiert, zu Gesetzesvorschlägen verdichtet. Augusto Boal hatte die Möglichkeit, die Praxis zu entwickeln und darüber zu schreiben:

Brasilien wählt im Herbst – Bayern nächstes Jahr

Die demokratischen Bewegungen erwachen wieder und werden hoffentlich Bolsonaro und Co ablösen …

Demokratische Bildung und Beteiligung nahe an den Lebenswelten.

Möglichkeiten des Legislativen Theaters by Michael Wrentschur

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